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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2, Abth. 2 - S. 145

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Schweden 145 übet die Verstärkung der Armee anlangte) benutzte Karl die Gelegenheit, that einen forcirtett Marsch, auch sogleich auf die äußern Posten der Rüsten einen Anfall, bi6 er nach etlichen Tagen vor das Lager der Rüsten rückte, welches mit 150 Kanonen ver- wahret war und aus 80,000 Mann bestand. Alle seine alten Generale erstaunten über dieß Unterneh- men und riechen aus mancher Erfahrung, von dieser Kühnheit abzustehen; allein sein unerschütterlicher Much, und seine unwidersprechliche Antworten, g<v bei, seinem Unternehmen ein nur desto größeres An- sehen, und die Hoffnung eines sichern glücklichen Ausganges. Das Zeichen ward zum Angriffe ge- geben, und da die russische Armee meist aus zusam- mengelaufenen Leuten bestand, so gerieth sie in weni- ger als drey Stunden, nebst allen ihren Verschan- zungen, in so Übeln Zustand, daß ein großer Theil des Heeres in den Fluß Narva gejagt wurde und er- trank, die aber, so noch entkamen, sich willig erga- den, so daß Karl ruhig in Narva einziehen konnte. Wahrend daß der Zar mit seinen ungeübten Truppen wieder nach Moskau zurück kehrre, statt daß er zu Hülse hatte kommen wollen, sah der Kö- nig von Polen sehr leicht ein, daß glückliche Siege ihn um desto amsiger machen würden, auch ihn zu bezwingen, und suchte sich daher mit dem Zar desto genauer zu verbinden. August wollte näm- lich den Zar 50,02c Mann teutsche Truppen lie- fern, die er von verschiedenen teutschen Fürsten in Sold nehmen, und die der Zar besolden sollte, und ihm sollte er zo,ovc Ruffeu senden, denen er in Po- len die Kriegsübungen lehren wollte, auch außerdem sollte August noch in zwey Jahren ein^^umme von 450,000' Pfund erhalte», ¿varln emgieng dieser Anschlag nicht, und geschwinder noch war er mit Ii Land. Ii Abkb K Mit-

2. Bd. 2, Abth. 1 - S. 115

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Teutschland. x 15 Silber. Die Viehzucht ist ohngefahr wie in Steyer beschaffen, die Pferde aber übertreffen die steyerifchen bey weitem. Auch ist die Bienenzucht hier etwas volt- kommner, mit dem Seidenbau aber will es eben so wenig fort. Wir bemerken Alagenfurt, eine wohlgebaute Klagenfurt. etwas befestigte Stadt, in welcher 1764 eine Gesell- schaft zu Beförderung des Ackerbaues und der nützli- chen Künste gestiftet worden ist. Es ist auch hier eine feine Tuchmanufaktur, welche größtentheils spanische Wolle verarbeitet, ferner eine beträchtliche Bleyweiß- fabrik, und nicht weit davon zu Ferlach eine Gewehr- fabrik, die gegen 500 Meister hat, und jährlich 50000 Stück Gewehr zu liefern im Stande ist» Das Herzogthum Krain, welches im dreyzehtt- e) Herzog« teu und vierzehnten Jahrhundert an das Haus Oester- thumkrain. reich gekommen, ist ebenfalls ein sehr gebirgigtes Land, und viele feiner Berge sind auf ihren Gipfeln mit immerwahrendem Schn.ee bedecket. Es granzet gegen Mitternacht an Sreyermark und Karnthen, von dem es der Berg Loibl scheidet, durch weichen auch ein Weg 150 Schritte lang, 12 Werkfchuhe hoch, und 9 breit gehauen ist; gegen Abend an Friaul, die Grafschaft Görz, und das adriatifche Meer; ge- gen Mittag an das venerianifche Histerreich, und ge- gen Morgen an Liburnien, Dalmatien und Kroatien. Die Größe wird auf 214 Ouadrakmeilen, und die Bevölkerung auf 420000 Seelen angegeben, welche aus verschiedenen Nationen bestehen» Der Adel ist größtentheils teutfchen, das gemeinevolk aber slavi- fchen Ursprungs. In einigen Gegenden wohnen Gok- scheer, welche für ein Ueberbleibsel der Gothen gehal- ten werden, an andern wieder Walachen, welche aus dem türkischen Gebier entlaufen find, wie auch Kra- baten, Tschitfchen, Poyker und andre, die sich durch H 2 Sprache

3. Bd. 2, Abth. 1 - S. 212

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
212 Teutfchlanh Oliver Frieden die völlige Bestätigung des zu Libau mit Polen geschloßnen Vertrages» Friedrich Wilhelm fieng nun, begünstigt von eu ner allgemeinen Ruhe, die Verbesserung seiner Staa- ten aufs neue an zu unternehmen; er ward nun der Vater seines Volks, nachdem er vorher sein Beschü- tzer gewesen war. - Ludwigs Xiv. weitaussehende Plane, seine Unternehmungen wider Holland und Teutschland, verwickelter! auch Brandenburg in die damaligen Kriege. Wahrend daß der Kurfürst am Rheine den schläfrigen Operationen der kaiserlichen Generale beywohnen mußte, fielen 1675 die Schwe- den auf französische Anstiftung in die Mark ein, welche, von Truppen entblößt, nur durch zusammengerottete Bauern vertheidigt, aufs neue alle Schrecknisse des Krieges empfand. Friedrich Wilhelm kam feinen Feinden durch schnelle Marsche indessen so unvermu- tet über den Hals, daß er in einer Nacht, die ihn noch in Franken glaubenden Schweden zu Ratenow überfiel, und dann mit 5600 Mann Reuterey und .12 Kanonen, die feindliche Armee mit Verlust von Z000 Mann bey Fehrbellin gänzlich zerstreute, sie nach Pommern jagte, und nun, nachdem Schweden für einen Reichsfeind erklärt worden, und Dänemark sich mit ihm vereinigt hatte, den Krieg in ihre eige- nen Lande spielte, und die meisten Platze des schwedi- schen Pommern eroberte. Schweden glaubte sich endlich durch einen Einfall in Preußen Luft zu schaf- fen, in welches der General Horn mit 16000mann einbrach, aber der Kurfürst gieng ihnen.mit 9000 Mann mitten im Winter entgegen, ließ feine Armee auf Schlitten über den frischen Has setzen, und trieb sie, nachdem sie auf 12000 Mann verloren hatten, nach Kurland zurück. Während daß er Preußen be- freyte, waren die Franzosen in daö Klevische einge- fallen;

4. Bd. 2, Abth. 1 - S. 437

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
437 Dänemark. dische Schöne würde lieber ihren Liebhaber sterben, als in der Schlacht haben stieben sehen, und die däni- schen Weiber zogen nur deswegen mit ihren Männern zum Gefechte, unj sie dazu aufzumuntern. Das Gepäcke oder die Wagen machten, wie bey den Teuk- schen, uni die 2lrmee eine Burg oder Verschanzung, und hier war auch der Aufenthalt der Weiber. Die siiehenden Männer würden hier vergeblich einen Zu- fluchtsort gesunden haben, denn die beherzten Wei- der erwarteten sie die meisten male, blos um sie zu nöthigen, daß sie sich wieder ins Handgemenge stür- zen sollten; konnten sie sie aber durch nichts bewegen,, so begruben sie sich lieber selbst mit in der gemein- schaftlichen Niederlage, als daß sie dem Sieger hätten in die Hände fallen wollen. Ein Jüngling, der zum erstenmal unter die Miliz ausgenommen wurde, er- hielt einen glatten Schild, den man den Wartcschild nennte. Diesen mußte er so lange tragen, bis er durch glanzende Thaten dje Erlaubniß erlangte, seine glorreichen Bemühungen darauf malen oder graben zu lassen. Daher durfte es sich auch sonst niemand wagen nüt einem Schild zu vuhen, der mit Sinnbil- dern geschmückt war, als Männer, die sich durch ihre geleistete Dienste hervoigethan hatten. Diese und ähnliche andre Sitten und Gebräuche haben sich längst unter ihnen verloren, und sind nur in Nachrichten damaliger Zeiten übrig geblieben, denn wer würde außerdem an ihren jetzigen Sitten das rohe Gepräge ihrer Urältern finden. Selbst unter dem Schjffövolk und dem Pöbel findet sich nicht das ganz niedrige und unedle Betragen, ja sie zanken sich nicht einmal sehr oft, ob sie gleich bey ihren Lieblingögelagen beym Trunk und Tabak oft Gelegenheit dazu finden können. Die höhere Klasse liebt die Ergötzlichkeit nicht minder, und sie ahmen darinn sehr den Engländern Ee 3 und

5. Bd. 2, Abth. 1 - S. 291

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
« Deutschland. '291 nen kostete, dadurch, daß sie ihreverschanzungen ver- ließen, der Sieg aus den Händen gerissen, und selbst Dresden siel in die Hände der Ueberwinder. Zum Glück für das geängstete fand, ward schon den 2 z des- selben Monats der Friede Zu Dresden geschlossen. Sachsen genoß mm der Ruhe, freute sich mit seinem friedliebenden Fürsten, und mitten unter den Vergnü- gungen und Schönheiten, welche August um sich her verbreitete, dachte gewiß niemand seiner Bewohner an Blutvergießen, als auf einmal der König von Preußen 1756 in Sachsen einbrach, und unter dem Vorwand, als waren allerlei) gefährliche Anschläge wider ihn im Werke, sich des ganzen Landes bemu- sterte. Die kleine sächsische Armee, die weder mit Proviant noch Munition versehen war, zog sich zwar in ein verschanztes Lager bey Pirna, und hielt den Fortgang der Preußen, die außerdem bey der schlech- ten Verfassung, in der sich Oesterreich befand, ganz Böhmen überschwemmt hätten, einige Zeit lang auf, versuchte es auch einmal sich durchzuschlagen, mußte sich aber endlich 511 Kriegsgefangnen ergeben. Ein Theil dieser kleinen Armee, welche der König von Preußen wider ihr Vaterland zu fechten nöthigte, der sich durch die Flucht gerettet hatte, ward nachher in ein desondres Korps verwandelt, welches unter dem königlichen Prinzen Taoer bey der französischen Armee diente. Bis zürn Jahr 176g empfand nun Sach- sen alle Schrecknisse des Krieges. Feindliche und freundschaftliche Armeen zehrten es auf alle mögliche Weise aus; seine Kinder mußten unter den preußi- schen Heeren dienen, seine Gefilde wurden verwüstet, seine Hauptstadt durch ein schreckliches Bombarde- ment zerstöret, und ungeheure Summen an Brand-, schatzungen und Kontributionen aus demselben gezo- gen. Der König, der den ganzen Krieg über in War- schau gewesen war, genoß des Glückes, seine Erb- T 2 staats

6. Bd. 2, Abth. 1 - S. 487

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Dänemark. 487 Gewölbe in einem kupfernen Sarge seine Ueberreste vorzeigek. Dieser Fürst hatte eine seltsame Anhäng- lichkeit an die Bischöfe, denen er gleiche Ehrenbezeu- gungen mit den königlichen Prinzen zugestand, wel- ches eine Empörung der Unterrhanen zur Folge hatte. Der Monarch war gezwungen seine Flucht bald nach diesem bald jenem Ort in Jütland, und aus diesem endlich nach Odensee auf Fünen zu nehmen, woselbst ihm und seinen mitgeflüchteten Hofbedienten die Domkirche eine lange Zeit als Schutzort seyn mußte. Allein die Nachstellungen seiner Feinde wurden nicht müde ihn zu verfolgen, und eben als er kniend vor dem Altar lag und betete, traf ihn ein Schleuderwurf tödtlich am Kopf, und ein Verrather endigte bald darauf fein Leben durch einen Dolchstich. Die römi- sche Kirche versetzte ihn sogleich unter die Zahl ihrer Heiligen, und er ward zum Schutzheiligen für ganz Dänemark 1086. Aber Odensee hak noch andere denkwürdige Dinge, und unter andern guten Schulanstalten be- findet sich hier die große und freyekathedralfchule von sechs Klassen, wo alle Schüler ohne Bezahlung un- terrichtet werden, ja die ärmsten noch außerdem freyen Unterhalt genießen. Die Schifffahrt der Bürger ist auch nicht gering, denn die dasigen Kauflente halten 34 zum Theil große Schiffe, und überhaupt gehen vom Schiffhaufe jährlich gegen hundert beladene Fahr- zeuge ab, und eben so viel kommen dahin. Die Stadt versorgt beinahe die ganze dänische Armee mit allem ledernen Zeuge, und außerdem werden auch Tuche und wollene Zeuge gewebt, so wie man auch eine Zu- ckerrafsinerie und Seifensiedereyen angelegt hat. Kurz, Odensee behauptet einen Vorzug unter den Fünischen Städten, so wie man auch dafür hält, daß die dänische Sprache hier am besten im ganzen $01113* • reiche gesprochen wird- * Hh« Rächst

7. Bd. 2, Abth. 1 - S. 510

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
5 io Dänemark. Jahr 1047 erfolgte, befriedigte Svend und seine Lieblingswünsche, da er hörte, daß Magnus in seinen letzten Verordnungen seinem Bruder Harald ^aar- doraade blos Norwegen beschieden; Dänemark hin- gegen, als ein gewissenhafter Beobachter des mit Hardaknuden getroffenen Vertrages, Svenden über- tragen , und demselben seine Getreuen bestens empfoh- len habe. Mit so fürchterlichen Waffen Harald diesen Ver- ordnungen zuwider lebte, und innerhalb siebzehn Jah- ren grauliche Verwüstungen anrichtete, auch fast in allen Schlachten Sieger war; fd erschütterte doch nichts den Muth der Dam-n, ihrem rechtmäßigen Herren treu zu feyn, so daß Harald endlich selbst von seinem Vorsatz abstand, und im Jahr 1064 am G ranz ströme, oder der Gorhaelbe, mit Svend Friede machte. Dänemark hatte während dieses langwierigen Krieges am meisten gelitten, die Küsten waren öde, und die Einwohner in einen rohen ungesitteten Zu. stand zurückgefallen, aus dem sie sich kaum zu erheben vermochten. Niemand dachte daran, das Feld zu bauen, oder fremde Waaren über See aus - und ein- zuführen; da plötzliche feindliche Ueberfalle beydes verhinderten. Denn nicht nur Norweger waren es, die überall herumschwarmten, sondern die umliegen- den heidnischen Völker machten sich diese Gelegenheit zu Nutze, und kreuzten in ihren Gewässern» Gvend konnte ohnmöglich gleichgültig Zusehen, daß sein Reich in einem ohnmächtigen Zustande ver- senkt lag, er suchte es daher als ein weiser König nach allen Kräften aufrecht zu erhalten, und dieß ge- lang ihm vorzüglich, indem er sein erstes Augenmerk auf die lehren der Religion, und auf nützliche Wis- senschaft

8. Bd. 2, Abth. 1 - S. 591

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Island. 591 öfter« mit einer erstaunlichen Geschicklichkeit und Vor- sicht die steilsten, felsigsten Gebirge ersteigen, durch Flüsse und Seen schwimmen, ihren Reuter dlirch die unwegsamsten Sümpfe, und über gefährliche mit Eis und Schnee bedeckte Wege hinüber bringen, wobey die Klugheit eines Menschen oft zu kurzsichtig seyn würde. Die Zugpferde bleiben den Winter über auf dem Felde, und nur die Reitpferde kommeri in Stalle, wobey viele der erstem elendiglich umö Leben kommen. Nichts hat diese Insel nach ihrem Verhältniß reichlicher als Sck)afe/ welche im Winter wie im Sommer fast immer dasselbe Schicksal haben ihr Futter zu suchen, und von denen eö nur eine dem Lande eigenthümliche Art giebt» Sie haben kleine Schwänze, steife Ohren, und sind theils mit, theils ohne Hörner. Die Leithammel f von denen jeder Hauswirth einen halt, führen die ganze Heerde oft in dem größten Schnee durch unwegsame Oerter un- beschadiget nach Hause, wenn sie nicht zuweilen alle einschneyen, und erst nach einigen Tagen durch auf- steigende Dünste entdeckt und heraus geholt werden. Nur in solchen harren Wintertagen komme»! sie in die Stalle, und werden nothdürftig, oft mit gekochten Fischen, wie daö Rindvieh, gefüttert. Man kann die Anzahl der Schafe aus Island nicht bestimmt an- geben, außer daß sie groß ist, da ein Bauer oft 2 bis Zoo halt, die durchgängig gemolken »verden, »voraus Butter und Käse bereitet wird. Die vornehmsten Einkünfte aber kommen von der Wolle her, die nicht, wie a»». andern Orten, abgeschoren wird, sondern bis zu Ende dcy Mayes festsitzet, da sie sich von selbst löset, auf einmal abgezogen wird, und wie ein Fell zusammensitzt. Unter dieser ist schon wieder die neue feilte Wolle, die den Sommer über allmählig wächst, gegen

9. Bd. 2, Abth. 1 - S. 539

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
5 Si ^^hngeachtet das Königreich Norwegen jetzt als Allgemeine eine der dänischen Krone unterworfene Provinz L-mdesbe- anzufehen ist, und vieles mit diesem eben beschriebe- lchaffenhert. neu Reiche gemein hat; so weicht es jedoch auch in verschiedenen Dingen, z. B. in Naturprodukten, und besonders in dem nördlich liegenden Theil dieses Rei- ches, so merklich davon ab, daß Norwegen eine eben so ge,laue Untersuchung bedarf, da zumal unsre Be- kanntschaft mit diesen nördlichen Gegenden hie und da noch ziemlich unvollkommen ist. Die Größe und Gränzen des Königreichs Nor- wegen find ziemlich bestimmt; es erstreckt sich längs der Küste des nördlichen Europa auf 350 nordische Meilen, und die Breite, von den schwedischen Grän- zen bis ans westliche Vorgebirge, rechnet man 65 Meilen, sie nimmt aber nachher ab, und wird gegen Norden immer schmäler; überhaupt aber wird Nor- wegens Flächeninhalt" gegen 5252 geographische Quadratmeijen gerechnet. Es wird gegen Norden und Westen von Lappland und dem großen Weltmeere, gegen Süden und Osten von Schweden und der Nordsee begränzt. Unge- heure Steinmassen und Gebirge trennen besonders Norwegen von Schweden, so wie gegen Westen die vielen längs dem Lande liegenden Scheeren, oder aus der See hervorragende Klippen, die sicherste Schutz- wehr gegen alle feindliche Ueberfälle abgeben. Der ganze innere Theil dieses großen Landes ist voller Ge- birge, wovor, die hohen Gebirge fast alle von Süden nach Norden laufen, andre aber keinen ordentlichen Strich halten, sondern, abgesondert von jenen, kleine Thäler oder Absätze zwischen den Felsen bilden, da hingl,

10. West- und Süd-Europa - S. 15

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
«5 Portugall. Sobald der König in seine Loge getreten ist, nimmt das Fest seinen Anfang, und die königliche Leibwache rückt ans den Platz, den ein Haufen in rothen Taft gekleideter junger Leute mit Master besprenget, und um welchen die Alguazils oder Schaarwachterzu Ver- meidung aller Unordnung, in geschloffenen Gliedern, und mit vorgesenkren Hellebarden, stehen. Sind die- se Verfügungen getroffen, dann nähern sich die Tor- readores f so nennt man die Ritter, welche fechten sollen, unter dem Schall einer langsamen Kriegömu- sik, von ihren Bedienten, welche ihre Lanzen führen, und ihnen nie von der Seite weichen, begleitet. Nicht selten wird der Anfang des Festes mit Aufzügen und Tänzen riesenförmiger Figuren und Negers gemacht. Gemeiniglich setzt man eine Art Puppen aufden Platz, welche, wenn sie umgestoßen werden, sogleich wieder aufstehen, und durch die man, nebst dem Abschießen, mit Pulver gefüllter Pfeile den Stier, ehe die Käm- pfer sich an ihn machen, erst in Wuch zu setzen sucht. Merken nun die Ritter, daß der Augenblick deö höch- sten Zornes bey ihm da ist, so reiten sie mit gesenkter Lanze auf ihn los, denn des Degens dürfen sie sich nicht eher bedienen, als bis sie verwundet oder vom Pferde geworfen sind, oder Hut und Mantel verloh- ren haben. Ist der erste Stier getödtet, so wird er durch Maulesel vom Platze geschafft, und dem Vol- ke Preis gegeben. Es giebt Tage, an denen bis dreyßig dieser edeln Thiere auf diese Weise nach ein- ander das Leben verlieren. So viele Vertheidiger sich auch für diese Gefechte aufgeworfen haben, so darf man doch nur einen Augenbiick irrtt kaltem Blute darüber Nachdenken, um daö Barbarische und Grau- same derselben zu finden, und einzusehen, wie nichtig alle die Gründe sind, mit denen sie entschuldigt, oder wohl gar als Schulen deö Muthes und der Ta- pferkeit angepriesen werden. Ist eö endlich wahr.
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